Veggie oder Fleisch zum Weihnachtsfest?

Unsere Zahl des Monats zu Weihnachten 2023

22.12.2023

In Deutschland wird immer weniger Fleisch gegessen. Galt Fleisch hierzulande vor vielen Jahren als Wohlstandsindikator – wie bspw. derzeit in China –, sinken Ansehen und Konsum seit einiger Zeit spürbar. Die Nachfrage im Inland geht zurück und auch die Produktion sinkt deutlich. In den Daten des Statistischen Bundesamtes der Produktionserhebung zur Verarbeitung von Fleisch- und Fleischerzeugnissen ist der rückläufige Trend klar erkennbar. Lag die zum Absatz bestimmte Produktion an verarbeitetem Fleisch im 1. Halbjahr 2019 noch bei 2044 Mio. Tonnen, so fiel die Menge im ersten Halbjahr 2023 mit 1619 Mio. Tonnen rund 21 % geringer aus (vgl. türkisfarbene Balken, linke Achse in der Abbildung).
 


 

Gleichzeitig wächst hierzulande das Interesse an vegetarischen Alternativen. Die Fleischindustrie stellt sich bereits seit einiger Zeit um und baut ein Standbein mit vegetarischen Fleischalternativen auf. Im ersten Halbjahr 2019 wurden rund 29 Mio. Tonnen vegetarische und vegane Lebensmittelzubereitungen erzeugt – zum Beispiel Produkte auf Basis von Soja, Erbsenprotein oder Weizengluten, die Fleischprodukten dem äußeren Anschein nach ähneln und geschmacklich nahe kommen sollen. Im ersten Halbjahr 2023 lag die produzierte Menge mit 55,5 Mio. Tonnen bereits rund 90 % höher (vgl. orangene Linie, rechte Achse in der Abbildung).

Einem Rückgang an verarbeitetem Fleisch von rund 425 Mio. Tonnen in dem genannten Zeitraum steht ein Zuwachs von gut 26 Mio. Tonnen vegetarischer und veganer Alternativen gegenüber. So wird nicht jede Wurst durch eine vegetarische Alternative ersetzt. Stattdessen werden oftmals einfach andere fleischlose Produkte konsumiert – vor allem Gemüse, Obst, Getreide und Hülsenfrüchte stehen oben auf der Beliebtheitsskala bei einer vegetarischen Ernährung. Der Wandel innerhalb der Fleischverarbeitung ist deutlich zu sehen. Die Gründe dafür sind vielschichtig und haben seitens der Konsumenten oftmals einen ökologischen oder gesundheitsbezogenen Hintergrund. 

Höchstwahrscheinlich kommt so auch zu Weihnachten in dem einen oder anderen Haushalt statt des klassischen Weihnachtsbratens eine vegetarische Alternative auf den Tisch. Wohl bekomm’s und frohes Fest!

Weitere Beiträge der Serie „Zahl des Monats“ finden Sie hier.

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