Ressourceneffizienz und natürliche Ressourcen im internationalen Kontext II (Folgeprojekt)
Die Schonung natürlicher Ressourcen durch Ressourceneffizienz, zirkuläres Wirtschaften und Suffizienz-Ansätze hat in der nationalen und internationalen Diskussion in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Mit langjährigen Erfahrungen aus der Gestaltung nationaler Ansätze zum Schutz natürlicher Ressourcen verfügt die Bundesrepublik Deutschland dabei über wesentliche Möglichkeiten, um eine zukunftsfähige und gesellschaftsrelevante Ressourcenpolitik mitzugestalten: Durch das deutsche Ressourceneffizienzprogramm „ProgRess“ wurden bereits im Februar 2012 nationale Ziele, Leitideen und Handlungsansätze zum Schutz natürlicher Ressourcen festgelegt. Eine Fortschreibung dieses Programms erfolgt regelmäßig durch das Bundeskabinett (ProgRess II: 2016, ProgRess III: 2020). Die nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS), welche Ziele und Maßnahmen zum zirkulären Wirtschaften und zur Ressourcenschonung aus allen relevanten Strategien zusammenführt, befindet sich in Vorbereitung.
Als ständiges Mitglied im Steuerungsausschuss des Ressourcenrats der Vereinten Nationen (UNEP International Resource Panel, IRP), bei der OECD und in weiteren multi-lateralen Formaten wie der G7- und der G20-Gruppe, ist die Bundesrepublik auch auf europäischer und internationaler Bühne ein wichtiger Ideengeber und Treiber zur Ausgestaltung einer zukunftsfähigen und gesellschaftsrelevanten Ressourcenschonungspolitik. Die globale Evidenzbasis zur weltweiten Nutzung natürlicher Ressourcen wird durch den Ressourcenrat der Vereinten Nationen regelmäßig durch wissenschaftliche Berichte und Forschungsaktivitäten aufbereitet, aktualisiert und bei internationalen UNEP-Meetings zur Diskussion gestellt. Die OECD arbeitet an Materialflussdaten und Indikatoren und hat zuletzt 2019 in einem „Global Materials Outlook“ die zukünftige Nachfrage nach Rohstoffen und daraus resultierende Umweltwirkungen bis zum Jahr 2060 projiziert. Die G7 hat 2015 auf Schloss Elmau eine "Allianz zur Ressourceneffizienz" gegründet, welche die Grundlage für die Verabschiedung des Toyoma-Rahmens für Stoffkreisläufe im Jahr 2016, der Bologna-Roadmap im Jahr 2017 und der Berlin-Roadmap im Jahr 2022 bildete. Die G20 beschloss auf ihrem Gipfel in Hamburg 2017 die Einrichtung eines "G20-Ressourceneffizienz-Dialogs". Auf EU-Ebene nimmt Ressourcenschonung durch den EU Circular Economy Action Plan sowie weitere Aktivitäten der EU-Kommission eine prominente Rolle ein.
Angesichts der zunehmend großen Anzahl entsprechender wissenschaftlicher Studien und politischer Initiativen zielt das Vorhaben darauf ab, das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie das Umweltbundesamt (UBA) auf fachlich fundierter Basis zur zielführenden Mitwirkung an den jeweiligen politischen Prozessen zu beraten. Hierzu werden insbesondere noch zu veröffentlichende Forschungsergebnisse und Berichtsentwürfe aus den Themenbereichen Ressourcenschonung, Ressourceneffizienz und zirkuläres Wirtschaften / Circular Economy ausgewertet und als fachliche Inputs für BMUV und UBA aufbereitet. Die GWS verantwortet die wissenschaftliche Beurteilung und inhaltliche Analyse der den jeweiligen Studien zugrundeliegenden Datenstrukturen, Datenanalysen und Datenmodellierungen. Zu den dabei regelmäßig zu evaluierenden state-of-the-art Methoden zählen sowohl komplexe statistische Berichtssysteme (wie die globale Multi-Regionale Input-Output Datenbank GLORIA) als auch întegrierte dynamische Modellierungen von Transformationsszenarien wie sie beispielsweise im Global Resources Outlook 2024 des Ressourcenrats der Vereinten Nationen angewandt wurden.