Nachfrage nach Umweltfachkräften in Deutschland 2021

30.01.2023

Die Folgen des Klimawandels sind in Deutschland zunehmend spürbar. Schätzungen zufolge entstanden in Deutschland seit dem Jahr 2000 im Schnitt jährlich Schäden durch Klimawandelfolgen in Höhe von 6,6 Mrd. Euro. Allein die Überschwemmungen im Ahrtal sowie die trockenen Sommer der Jahre 2018 und 2019 verursachten Schäden von insgesamt rund 80 Mrd. Euro.[1] Diese Zahlen sind ein Alarmsignal und unterstreichen sowohl die Relevanz des Umweltschutzes als Wirtschaftsfaktor als auch den Bedarf neuer Fachkräfte. Doch wo werden in diesem Bereich in Deutschland neue Mitarbeiter:innen gesucht?

Ein Blick auf die Stellenanzeigen des Online-Jobportals greenjobs.de für Umweltfachkräfte[2] zeigt, dass im Jahr 2021 besonders in den größten Städten der Republik viele neue Mitarbeiter:innen gesucht wurden. So führen die Städte Berlin, Hamburg und München die Rangliste der Städte und Landkreise bezüglich der absoluten Anzahl der Stellenanzeigen an. Es gibt in nahezu allen Regionen der Republik Anzeigen für grüne Jobs.

Für einen Großteil der Landkreise wurden 2021 eine bis dreißig „grüne“ Stellenanzeige(n) veröffentlicht und dies tendenziell vermehrt im Norden Deutschlands. Jobsuchende hatten dort folglich eine größere Auswahl als in südlicher gelegenen Regionen.[3] Bemerkenswert ist zudem, dass in den Regionen um Berlin und Potsdam im relativen Vergleich ein besonders großes Angebot besteht.

Die hier dargestellte Verteilung berücksichtigt die bei greenjobs.de geschalteten Anzeigen im Jahr 2021. Rund 13 000 Anzeigen wurden im Jobportal veröffentlicht. Nach Ausschluss von geografisch ungenauen Anzeigen sowie solchen aus dem Ausland konnten 87 % den Regionen innerhalb Deutschlands zugeordnet werden. Da Unternehmen Stellen auch intern besetzen bzw. ihre Anzeigen auf anderen Portalen schalten (bspw. Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit), gibt es mehr offene Stellen für „grüne Jobs“ als die hier berücksichtigten.

Diese Auswertung ist im Rahmen des Projekts „Arbeit und Qualifizierung in der sozial-ökologischen Transformation“ erstellt worden. An diesem arbeitet die GWS gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und dem Institut für Innovation und Technik (IIT) im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) sowie des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). Weitere Informationen finden Sie hier.

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[1] Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz der Bundesrepublik Deutschland (BMWK) (2022): Hitze, Dürre, Starkregen: Über 80 Milliarden Euro Schäden durch Extremwetter in Deutschland. Pressemitteilung vom 18.07.2022. https://www.bmuv.de/pressemitteilung/hitze-duerre-starkregen-ueber-80-milliarden-euro-schaeden-durch-extremwetter-in-deutschland, abgerufen am 30.01.2023.

[2] In diesem Jobportal werden Anzeigen für solche Stellen geschaltet, für die Umweltqualifikationen gefragt sind oder die in einem Unternehmen besetzt werden sollen, das sein Hauptgeschäft im Umweltbereich betreibt.

[3] In den Landkreisen Aurich und Nordfriesland sind die Zahlen beispielsweise stark durch die dort angesiedelten Großunternehmen der Windenergiebranche geprägt. 

Unsere Zahl des Monats 02/2023

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