Gesundheit, Pflege, Familie
Es gibt Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft, die im Rahmen der sozialen Vorsorgefunktionen als wichtig gelten, etwa in den Bereichen der Erziehung, Bildung, Pflege und Gesundheit. Angetrieben durch die demografische Entwicklung bleibt die Nachfrage nach ihnen hoch. Auch wirken gesetzliche Vorgaben auf ihre Bereitstellung ein. Gleichzeitig lasten häufig ein hoher Fachkräftemangel sowie Kostendruck auf ihnen und gefährden eine ausreichende Erbringung. Quantitative Auswertungen rund um dieses Themenfeld der gesellschaftlich notwendigen Dienstleistungen liegen der GWS vor und ermöglichen simulative Modellrechnungen.
Mit der älter werdenden Bevölkerung wächst die Nachfrage nach Dienstleistungen der Gesundheit und Pflege. Basierend auf dem Modell INFORGE und dem eigens für diesen Wirtschaftszweig konzipierten PFLEGE-Modul lassen sich u. a. folgende Fragen beantworten:
- Wie entwickeln sich die Gesundheitsausgaben?
- Welcher Bedarf an Gesundheitsfachkräften ergibt sich?
- Wie viele Pflegebedürftige wird es 2035 geben?
- Wie hoch ist der Anteil derjenigen, die familiär versorgt werden müssen?
Die Bereiche der Bildung und Erziehung hingegen werden maßgeblich von der Entwicklung junger Bevölkerungsgruppen und den Entscheidungen der Eltern bestimmt. So kann die GWS mithilfe des Modells INFORGE die Beantwortung folgender Fragestellungen unterstützen:
- Wie beeinflusst die Kindertagesbetreuung den Arbeitsmarkt und die gesamtwirtschaftliche Entwicklung?
- Kann eine höhere Betreuungsquote den Fachkräftemangel in den anderen Branchen mindern?
- Wie viele Fachkräfte werden in der Kindertagesbetreuung benötigt, um den gesetzlichen Anspruch auf einen Betreuungsplatz erfüllen zu können?
Gesellschaftlich notwendige Dienstleistungen zeigen sowohl in der Gegenwart als auch in den Prognosen deutliche regionale Unterschiede. Die aktuellen Bevölkerungsprognosen gehen von einer stärker Stadt/Land-orientierten Entwicklung aus, was zu einer spürbaren Verschiebung der Nachfrage nach diesen essenziellen Dienstleistungen führt. Gleichzeitig beeinflusst die demografische Entwicklung den Arbeitsmarkt und damit die für diese Branchen zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte. Diese beiden – teils konträren – Dynamiken können mithilfe des makroökonomischen Modells QMORE auf Kreisebene betrachtet werden.
Obwohl viele Dienstleistungen durch die fortschreitende Digitalisierung zunehmend ortsunabhängig erbracht werden können, bleiben die kritischen sozialen Dienstleistungen – wie Kinderbetreuung und Altenpflege – weitgehend standortgebunden. Um auch in Zukunft eine bedarfsgerechte Versorgung sicherzustellen, ist es daher unerlässlich, auf Grundlage verlässlicher quantitativer Daten potenzielle Engpässe frühzeitig zu identifizieren. Ein kontinuierliches Monitoring bietet hier die notwendige Basis, um gesellschaftlich relevante Dienstleistungen genau dort zu gewährleisten, wo sie benötigt werden.
Die dargestellten Karten zur demografischen Entwicklung in den jüngeren und älteren Bevölkerungsgruppen vermitteln beispielhaft, wie stark unterschiedlich sich die regionalen Bedarfe im Bereich der Familien- sowie der Gesundheits- und Pflegeversorgung entwickeln werden.
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