Langfristprojektion des Fachkräftebedarfs in Deutschland, 2021–2040.

Schneemann, Ch., Zenk, J., Zika, G., Kalinowski, M., Krebs, B., Maier, T., Bernardt, F., Krinitz, J., Mönnig, A., Parton, F., Ulrich, P. & Wolter, M. I. (2023): Langfristprojektion des Fachkräftebedarfs in Deutschland, 2021–2040. Szenario „Fortschrittliche Arbeitswelt“ (Annahmensetzung nach dem Koalitionsvertrag von 2021). BMAS Forschungsbericht 617, Berlin.

Abstract

Das vorliegende, für das BMAS entwickelte Szenario „Fortschrittliche Arbeitswelt“ baut auf der siebten Projektionswelle (Maier u. a., 2022) der QuBe-Basisprojektion auf. Diese unterstellt, dass bestehende Verhaltensweisen und Trends, die in den letzten 20 Jahren beobachtbar waren, langfristig weiter fortbestehen. Für die mittlere Frist bis zum Jahr 2026 berücksichtigt die Basisprojektion zudem aktuelle Ereignisse und Maßnahmen (Redaktionsschluss Juni 2022), welche die mittelfristige Arbeitskräftenachfrage beeinflussen (Zika u. a., 2022). Das Szenario „Fortschrittliche Arbeitswelt“ baut darauf auf und nimmt zusätzlich an, dass die im Koalitionsvertrag zwischen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP für die 20. Legislaturperiode (KoaV, 2021) angestrebten Maßnahmen hinsichtlich der ökologischen Transformation und eines modernen Staates vollumfänglich umgesetzt werden. Dabei werden jene Maßnahmen aus dem Koalitionsvertrag ins Modell integriert, welche schon im Vertrag konkret festgeschrieben oder bis zum Erscheinen des Berichts in konkretes Regierungshandeln umgesetzt wurden. Insgesamt zeigt sich, dass die im KoaV (2021) beabsichtigten Maßnahmen zu einem langfristigen Arbeitsplatzaufbau beitragen können. Damit dies gelingt, müssen aber auch qualifizierte Arbeitskräfte in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass insbesondere eine Umsetzung der Maßnahmen im Bereich Integration, Anerkennung und Staatsbürgerschaft zu einem höheren Arbeitskräfteangebot beitragen können.