GINFORS-E

Globales makroökonometrisches Simulations- und Prognosemodell zur Analyse umweltökonomischer Fragestellungen

Das Modell GINFORS-E (Global INterindustry FORecasting System – Energy) ist ein bilaterales Welthandelsmodell, das für 25 Warengruppen sowie Dienstleistungen konsistent und geschlossen die Exporte und Importe von 154 Ländern und einer Region „Rest of World“ auf Basis von OECD-Daten beschreibt. Die makroökonomischen Treiber werden dem Modell TINFORGE entnommen. Das Modell bildet die Energiebilanzen und CO2-Daten sowie Energiepreisdaten der IEA sehr detailliert ab.

Für jedes Land enthält GINFORS-E ein Makromodell aus TINFORGE, bestehend aus den Ex- und Importen, den weiteren Komponenten der Endnachfrage (privater und öffentlicher Konsum sowie Investitionen), den Gütermärkten und dem Arbeitsmarkt. Für 76 Länder sind die Modelle zusätzlich nach 45 Wirtschaftszweigen dargestellt, gemäß den neuesten international vergleichbaren Input-Output-Tabellen der OECD.

Jedes Ländermodell ist mit einem Energiemodell verknüpft, das für 19 Energieträger die Umwandlung, die Produktion von Energie und die Energieendnachfrage nach ökonomischen Sektoren disaggregiert bestimmt. Dabei sind technologische Trends und Preisabhängigkeiten im Modell berücksichtigt.

GINFORS-E ermöglicht in tiefer sektoraler und nationaler Gliederung u. a. eine Analyse der gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen unterschiedlicher Energiepreisentwicklungen in einzelnen Ländern. Dabei sind die Handelsstrukturen und Arbeitsmärkte, die Energieintensitäten und Energieträgerstrukturen flexibel und preisabhängig jeweils unter Berücksichtigung der länderspezifischen Situation modelliert. Die Parameter der Modellgleichungen sind auf der Basis von Zeitreihendaten ökonometrisch geschätzt.

In den letzten Jahren wurde das Modell zum einen noch stärker im Energiebereich differenziert, um globale Technologieentwicklungen bei erneuerbaren Energien und die Wirkungen von CO2-Preisen besser zu erfassen, und zum anderen wird das Modell genutzt, um sozioökonomische Effekte des Klimawandels und von Anpassungsmaßnahmen zu bestimmen. Dadurch kam es zu der Namenserweiterung auf GINFORS-E.