Importeinsparungen fossiler Brenn- und Kraftstoffe durch Energieeffizienzgewinne und den Ausbau erneuerbarer Energien.

Becker, L. & Ulrich, P. (2022): Importeinsparungen fossiler Brenn- und Kraftstoffe durch Energieeffizienzgewinne und den Ausbau erneuerbarer Energien. Fortschreibung für die Jahre 2019 und 2020 sowie vorläufige Ergebnisse für das Jahr 2021. GWS Research Report 2022/03, Osnabrück.

Abstract

Fossile Brenn- und Kraftstoffe werden in Deutschland überwiegend importiert. Der Ausbau erneuerbarer Energien und Effizienzgewinne, die durch die Energiewende induziert werden, bringen einen verringerten Einsatz dieser fossilen Brenn- und Kraftstoffe mit sich. Ziel ist es, die Einsparungen dieser Brenn- und Kraftstoffimporte methodisch fundiert abzuschätzen. Dazu müssen die Impulse durch erneuerbare Energien und Energieeffizienz genauer analysiert werden. Während die erneuerbaren Energien anhand der installierten Leistung gemessen werden können, bedarf die Abschätzung der Effizienzentwicklung einer Bezugsgröße, wie einer Vorperiode oder einem gesetzten Basisjahr. Zur Ermittlung des Effektes sowohl der erneuerbaren Energien als auch der Energieeffizienz auf die Importeinsparungen beschreiben Lehr et al. (2018) eine Methode, bei der ex-post die tatsächlichen Energieverbräuche mit einer kontrafaktischen Entwicklung verglichen werden. Hierbei wird zunächst der aktuelle Energieverbrauch um Effizienzeffekte bereinigt, sodass sich ein hypothetischer Energieverbrauch ergibt, der für die Erbringung der aktuellen Wirtschaftsleistung mit dem Stand der Energieeffizienz eines Basisjahres notwendig wäre. Als Basisjahr wird hier durchgehend das Jahr 2000 angesetzt. Anschließend wird der Energieträgermix des Basisjahres angelegt, wodurch die erneuerbaren Energien auf den Stand des Basisjahres zurückgesetzt werden und der hypothetisch zusätzliche Verbrauch mit fossilen Energien gedeckt wird. Die Differenz zwischen diesem hypothetischen und dem tatsächlichen Energieverbrauch ergibt die Importminderung. Die Berechnung der Importeinsparungen für die Jahre 2019 bis 2021 knüpft an die Arbeiten in dem Vorgängerbericht an (Lehr & Becker 2020). In Kapitel 2 werden neben der Bestimmung auf gesamtwirtschaftlicher Ebene (Kapitel 2.1) die Importeinsparungen auch auf sektoraler Ebene (Kapitel 2.2) berichtet, um die Einflussgrößen auf die Effizienzentwicklung genauer abzubilden und den sektorspezifischen Stand des Ausbaus erneuerbarer Energien zu berücksichtigen. Anschließend werden die Ergebnisse in Beziehung zur zeitlichen Entwicklung ab 2001 gesetzt (Kapitel 3). Die Ergebnisse werden in Kapitel 4 zusammengefasst.