Auswirkungen von Klimaanpassung auf den Arbeitsmarkt – eine Modellierung des zukünftigen maßnahmeninduzierten Arbeitskräftebedarfs.
Bernardt, F., Wolter, M. I. & Rausch-Berhie, F. (2024): Auswirkungen von Klimaanpassung auf den Arbeitsmarkt – eine Modellierung des zukünftigen maßnahmeninduzierten Arbeitskräftebedarfs. Teilbericht. Hrsg. v. Umweltbundesamt, Climate Change 12/2024, Dessau-Roßlau.Abstract
Umso mehr der Klimawandel in Deutschland spürbar wird, desto mehr gewinnen Maßnahmen zur Anpassung an die unvermeidlichen Folgen des Klimawandels an Bedeutung. Die in diesem Bericht vorgestellten Modellrechnungen sollen helfen, jene Berufe zu identifizieren, bei denen Anpassungsmaßnahmen einerseits zu einem Mehrbedarf an Fachkräften führen und bei denen zudem davon ausgegangen werden kann, dass in den Berufen auch veränderte Kompetenzanforderungen vorliegen. Die zugrundeliegenden Modellrechnungen beruhen auf dem Modellsystem des QuBe-Projektes, das die volkswirtschaftlichen Wirkungen von potenziellen Anpassungsmaßnahmen auf Branchen und Berufe ermittelt. Im Ergebnis können Herausforderungen hinsichtlich des Bedarfs an Fachkräften in besonders von der Klimaanpassung betroffenen Branchen und der dort arbeitenden Personen für konkrete Ausbildungsberufe abgeleitet werden.
Unter der Voraussetzung, dass die im Rahmen des Szenarios getroffenen Annahmen über Anpassungsmaßnahmen umgesetzt werden, ist insgesamt mit ansteigenden Arbeitskräftebedarfen zu rechnen. Im Jahr 2040 ist ein Anstieg des Arbeitskräftebedarfs von rund 57 000 Erwerbstätigen im Klimaanpassungsszenario im Vergleich zum Referenzszenario zu erwarten. Es zeigt sich, dass einzelne Berufsgruppen durch die berücksichtigten Anpassungsmaßnahmen besonders gefordert sind. So können insgesamt 21 der 144 Berufsgruppen der Klassifikation der Berufe (KldB) als relevanteste Berufsgruppen im Klimaanpassungsszenario identifiziert werden. Für insgesamt 7 dieser 21 relevantesten Berufsgruppen ist bis zum Jahr 2040 mit einem Fachkräfteengpass zu rechnen. Hiervon besonders betroffen sind die Bereiche „Bau- und Ausbaugewerbe“ sowie „Medizinische und nicht-medizinische Gesundheitsberufe“.