Unsere Zahl des Monats 05/2017: Der Eigentumserwerb verteuert sich das sechste Jahr in Folge

02.05.2017

Die Kaufpreisentwicklung für Eigentumswohnungen entkoppelt sich weiter von der Lohnentwicklung, sodass ein Durchschnittsverdiener mehr als den dreifachen Jahresbruttoverdienst aufbringen muss, um eine solche Immobilie zu erwerben. Im Jahr 2015 lag diese Preis-Einkommens-Relation noch bei unter 3 und im Jahr 2010 bei 2,4. Am teuersten – mit dem 5,4-fachen Jahresbruttoverdienst – ist eine Eigentumswohnung in Bayern. In Sachsen-Anhalt ist sie mit einer Preis-Einkommens-Relation von unter 2 am günstigsten. Untersucht wurden Bestandswohnungen mittleren Wohnwerts (drei Zimmer, rd. 75 qm, mittlere Ausstattung und Lage), die im vergangenen Jahr in Deutschland verkauft worden sind.

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Am ausgeprägtesten ist der Trend der Verteuerung in Hessen, wo dieses Preis-Einkommens-Verhältnis in 2016 im Vergleich zum Vorjahr um gut 10 % zugenommen hat. In keinem anderen Bundesland sind die Preise für Eigentumswohnungen bei einem vergleichsweise unterdurchschnittlichen Lohnanstieg so stark gestiegen. Im Gegensatz hierzu ging das Preis-Einkommens-Verhältnis in Berlin leicht zurück – der Wohnungserwerb ist hier erschwinglicher geworden. Diese Entwicklung ist u. a. auf der zunehmenden Schaffung hochqualifizierter Arbeitsplätze in der Bundeshauptstadt zurückzuführen, die zu einem überdurchschnittlichen Anstieg der Löhne geführt hat. Zudem hat sich die Preisdynamik für Eigentumswohnungen abgeschwächt. Das Berliner Preisniveau zählt aber weiterhin zu den höchsten in Deutschland, da hier insgesamt fast das Vierfache eines durchschnittlichen Jahresverdiensts für eine Eigentumswohnung aufgewendet werden muss. Der Wohnungskauf in Berlin ist somit für einen Durchschnittsverdiener weiterhin teurer als in anderen Bundesländern.

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