Innovationen von Morgen: Ausgaben für Forschung und Entwicklung
Zahl des Monats 5/2025
Forschung und Entwicklung (FuE) und damit Innovation fördern das Wachstum und damit die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes. In diesem Sinne wurde in der Vergangenheit seitens der EU mit der Lissabon-Strategie bereits das Ziel gesetzt, die FuE-Ausgaben bis zum Jahr 2010 auf 3 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP) zu steigern. Dies wurde jedoch nur von Schweden und Finnland erreicht – Deutschland erzielte 2,7 %. Damit wurde das Ziel unverändert in die Strategie Europa 2020 überführt. Nun wurde es von mehr Ländern (unter anderem Deutschland) erreicht – jedoch nicht vom Durchschnitt der europäischen Länder. Ende des Jahres 2022 ließen der Bundeskanzler und die Regierungschef:innen der Länder verlauten, dass gemeinsam mit der Wirtschaft bis zum Jahr 2025 ein neues Ziel von 3,5 % der Ausgaben für FuE am BIP erreicht werden soll. [1] [2] Zuletzt wurde dieses im Koalitionsvertrag von CDU und SPD für die 21. Legislaturperiode als Ziel für das Jahr 2030 wiederholt. [3]
Die Ausgaben für interne (d. h. in einer Unternehmens- bzw. Institutionsinternen Abteilung und nicht als Auftrag vergebene) Forschung und Entwicklung sind seit 1995 um rund 12,3 Mrd. Euro gestiegen und haben somit eine Höhe von 129,7 Mrd. Euro erreicht. Gleichzeitig hat der Anteil dieser Ausgaben am BIP zugenommen, sodass er im Jahr 2023 3,1 % betrug. Den größten Betrag investieren Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes in internen FuE, gefolgt von Hochschulen.
In den Bundesländern wurde im Jahr 2022 in Baden-Württemberg mit 32,5 Mrd. Euro am meisten für interne FuE ausgegeben, gefolgt von Bayern (24,4 Mrd. Euro) und Nordrhein-Westfalen (17,6 Mrd. Euro).
Seitens des Bundes wurden im Jahr 2023 24,1 Mrd. Euro für FuE ausgegeben. Die größten Ausgaben unter den einzelnen Ressorts hatte dabei das Bundesministerium für Bildung und Forschung (13,6 Mrd. Euro), gefolgt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (5 Mrd. Euro) und dem Bundesministerium für Verteidigung (1,9 Mrd. Euro). Inhaltlich standen zuletzt die Förderbereiche „Gesundheitsforschung- und Gesundheitswirtschaft“, „Luft- und Raumfahrt“, „Energieforschung“, „Informations- und Kommunikationstechnologie“ und „Wehrwissenschaftliche Forschung“ im Vordergrund. Insbesondere letztere hat laut Soll-Zahlen für das Jahr 2024 deutlich zugenommen und rückt demnach an Platz 1 vor. [4]
Daten der Weltbank zeigen, dass Deutschland im internationalen Vergleich hinsichtlich der Ausgaben für FuE als Anteil am BIP mit 3,1 % zuletzt (2022) mehr ausgegeben hat als der Durchschnitt der Europäischen Union (2,2 %), China (2,6 %) und auch als der Durchschnitt der OECD-Länder (3,0 %). Einige Länder investierten jedoch deutlich mehr in FuE, darunter Israel (6,0 %), Südkorea (5,2 %) und die USA (3,6 %). Innerhalb Europas hatten Schweden (3,4 %), Belgien (3,41 %) und Österreich (3,20 %) mehr Ausgaben für FuE als Anteil am BIP.
Neben den Ausgaben für FuE sollten auch weitere Maßnahmen im Bereich der Fachkräftesicherung und zur Innovationsförderung berücksichtigt werden. Dazu gehört u. a. der Wissens- und Technologietransfer in die praktische Umsetzung und die Nutzung für fundierte Entscheidungen in Politik und Gesellschaft.
[1] Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) (2025): Das 3,5 %-Ziel für Forschung und Entwicklung. https://www.gwk-bonn.de/themen/weitere-arbeitsgebiete/das-35-ziel-fuer-forschung-und-entwicklung
[2] World Bank Group (2025): Research and development expenditure (% of GDP). https://data.worldbank.org/indicator/GB.XPD.RSDV.GD.ZS
[3] CDU, CSU & SPD (2025): Verantwortung für Deutschland – Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD. 21. Legislaturperiode. https://www.cdu.de/app/uploads/2025/04/Koalitionsvertrag-%E2%80%93-barrierefreie-Version.pdf
[4] Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (2025): Ausgaben des Bundes für Forschung und Entwicklung nach Ressorts. Interaktive Grafik. https://www.datenportal.bmbf.de/portal/de/K1/grafik-1.1.4.html
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