Machbarkeitsstudie für ein „Fachkräfte-Monitoring in der Kindertagesbetreuung und weiteren Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe"
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) strebt vor dem Hintergrund des hohen Fachkräftebedarfs ein quantitatives Fachkräfte-Monitoring in Berufen der Kindertagesbetreuung und in der Kinder- und Jugendhilfe an. Die Machbarkeit dieses Vorhabens und mögliche Anwendungsfälle eines Monitorings sollen vorab erörtert werden.
Ziel ist es, die Beschäftigungssituation für Arbeitskräfte in der Kindertagesbetreuung sowie der Kinder- und Jugendhilfe detailliert darzustellen, zukünftige Szenarien langfristig abzuschätzen und gesamtwirtschaftliche Effekte aufzuzeigen. Dafür eignen sich die Qualifikations- und Berufsprojektionen des QuBe-Projektes, welche auch für das Fachkräftemonitoring des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) sowie für das Fachkräftemonitoring des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) verwendet werden.
Die Notwendigkeit eines Fachkräftemonitorings ergibt sich nicht nur aus dem bereits bestehenden Fachkräftemangel, sondern auch aus dem absehbaren Anstieg des Bedarfs an Erzieherinnen und Erziehern – u. a. durch den gesetzlichen Anspruch auf einen Betreuungsplatz oder die erwartende Bevölkerungsentwicklung. Bevölkerungsprognosen (siehe Karte) verdeutlichen zudem eine differenzierte Entwicklung der künftigen Kinderzahlen. Während in den letzten Jahren vor allem ein deutlicher Ost-West-Unterschied zu beobachten war, dürfte sich die Entwicklung in Zukunft stärker nach Stadt-Land-Mustern ausrichten – insbesondere in der Altersgruppe der unter 6-Jährigen. Diese regionalen Verschiebungen des zukünftigen Fachkräftebedarfs in der Kindertagesbetreuung sowie in weiteren Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe unterstreichen die Dringlichkeit eines detaillierten Monitoringsystems.
Bevölkerungsprojektion der unter 6-Jährigen – Jahre 2023 bis 2033