Die zukünftige Zollpolitik der USA – Zeitenwende 2.0 für den Freihandel?
Bereits im Wahlkampf hat Donald Trump deutlich gemacht, dass er mittels Zollpolitik die heimische Wirtschaft stärken möchte. Die Zölle blockieren dabei den Import von ausländischen Waren, die dann im Inland hergestellt werden können. Zudem werden Zolleinnahmen generiert, die vermeintliche Steuersenkungen finanzieren könnten – so die Argumentationslinie. Es standen pauschale Zollerhöhungen von 60 Prozentpunkten auf alle chinesischen sowie von 20 Prozentpunkten auf alle europäischen Importwaren im Raum. Nach der US-Wahl hat Donald Trump diese Variante der Zollpolitik nicht mehr erwähnt. Stattdessen richteten sich die jüngsten Zolldrohungen vor allem gegen Mexiko und Kanada – die zwei Länder, mit denen die USA ein Freihandelsabkommen unterhält. Angedroht wurden Zölle in Höhe von 25 % auf alle Einfuhren aus Mexiko und Kanada sowie eine Erhöhung um 10 Prozentpunkte auf Importware aus China.
Es bleibt also abzuwarten, wie genau Donald Trump seine Zollpolitik nach seiner Amtseinführung im Januar 2025 umzusetzen gedenkt. Wird er seine Drohungen wahrmachen? Und wenn ja, welche? Oder wird es nur bei Drohungen bleiben? Und mit welchen wirtschaftlichen Effekten hätte Deutschland zu rechnen?
Die beiden bislang von Donald Trump ins Spiel gebrachten Zollvariationen bilden die Ausgangsbasis für die in dieser Kurzmitteilung hinterlegten Szenarien:
- Das erste Szenario – Szenario USEUCN – orientiert sich an den Aussagen Trumps während des Wahlkampfes, indem er eine pauschale Zollsatzerhöhung für alle Importe aus Europa in Höhe von 20 Prozentpunkten und für alle Importe aus China in Höhe von 60 Prozentpunkten angekündigt hat.
- Das zweite Szenario – Szenario USMXCACN – basiert auf den jüngsten Zolldrohungen gegenüber Mexiko, Kanada und China, bei denen er gegenüber Mexiko und Kanada einen 25%igen Zollsatz erheben will sowie gegenüber China eine Erhöhung der Zölle um 10 Prozentpunkte.